Ellipse: Prall und Proll
     

 

                   Zugvögel

Ganz zum Schluss der letzten Stunde
Geht´s noch mal um Vogelkunde.
Fritzchens Lehrer liebt das Klagen,
und man muss das still ertragen:

Herbst, d.h. die Blätter fallen,
Sommersonne fehlt dann allen.
Jeder fängt jetzt an zu frieren;
Menschen so wie allen Tieren
fällt es ein, sich einzurichten
auf die vielen wenig lichten,
eisig kalten Winterwochen,
die uns in den müden Knochen
unser Rheuma toben lassen,
das wir mehr als alles hassen.


So spricht Lehrer Eugen Schniller,
ringsum wird es still und stiller.
Selbst gerührt vom Rumdozieren
fährt er fort zu lamentieren:

Vögel hören auf zu singen,
fliegen jetzt auf ihren Schwingen
Tag um Tag direkt nach Süden,
ohne dabei zu ermüden.
Dass die Vögel so weit fliegen,
woran mag denn das wohl liegen?
Fliegen sie im Herbst so gerne
nur aus Sehnsucht in die Ferne,
wohin Wandervögel laufen,
meist geführt in großen Haufen?,

will der Lehrer auch noch wissen.

Fritz hat Eile, muss mal pissen,
sagt drum flott, um zu entfliehen:
Falsch! Man sagt Die Vögel ziehen.
Vögel ziehen, denn beim Laufen
müssten sie zu oft verschnaufen,
und ihr Ziel liegt in der Ferne;
schnell erreichten sie es gerne.
Doch selbst Ziehen kostet Zeit,

wär´ zum Laufen viel zu weit.

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