Ellipse: Prall und Proll
     

 

               Was bleibt

In der Urne auf dem Flügel,
der dort mit dem Tragebügel...

fragt der Gast den Sohn des Hauses
ganz zum Schluss des Festtagsschmauses
...was ist darin wohl geborgen?
Zeugen intensiver Sorgen?


Drauf der Sohn nicht ungefällig,
so wie meistens sehr gesellig:
Unterwolle unsres Katers
und die Asche meines Vaters!


Fast erschüttert, doch behende
faltet schnell der Gast die Hände
und sagt frömmlerisch verlegen:
Ruhe darauf Gottes Segen!

Sohnemann: Was soll ich sagen?
Mit Papa sich rumzuplagen,
war der reinste Dauerbrenner
und für Ma nicht grad ein Renner.

Papa hatte manche Laster,
dafür, Gott sei Dank, auch Zaster,
weil ja sein Geschäft florierte,
er uns so nicht ruinierte.

Gleich den wilden  Don-Kosaken
soff er, war nur schwer zu knacken
in der heißen Pokerrunde
nachts längst nach der Geisterstunde.

Und er liebte auch die Frauen,
nicht nur um sie anzuschauen.
Dreimal, war nicht zu vermeiden,
quälte ihn ein Lues-Leiden.

Nikotin ließ nie ihn bangen,
sein Konsum ging nur in Stangen.
Rauchen hat er übertrieben.
Das ist letztlich ihm geblieben.

Alles, früher hochwillkommen,
hat das Alter ihm genommen.
Für den Rest in seiner Kürze
fehlt ihm jetzt die Lebenswürze.

Nur den Dunst, den weißlich blauen
lässt er sich partout nicht klaune.
Bloß zum Pflegen seiner Lunge
braucht jetzt Pa, der alte Junge,
einst ein smarter Herzensbrecher,
diesen Riesenaschenbecher
Und wenn ihn es mal erwischt,
wird er sorgsam beigemischt.

         ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ         X