VORWORT
Die Frage, ob man ein Vorwort zu einer Internetseite braucht, ist so zu beantworten wie die Frage, ob ein Mann einen Schlips braucht: In der Regel braucht man keinen, aber es kann nicht schaden, wenn man einen hat.
Die nächste Frage, die es zu beantworten gilt, lautet: Was soll das? – Im Prinzip: Nichts! Die Welt soll nicht anfangen sich schneller zu drehen oder gar aufhören sich zu drehen, Menschen sollen auch nicht besser oder schlechter werden; es genügt ganz einfach, wenn dem einen oder anderen ein Schmunzeln abgerungen werdenkann.
Seit vielen Jahren suche ich Entspannung darin, Verse zu schreiben, ganz einfache, ohne jeden Anspruch, mir höhere Weihen der Literatur zu verdienen. Bei meinen Versen handelt sich nicht etwa um Lyrik philosophischen oder psychologischen Inhalts getragen vom Hauch eigenen Lebensgefühls, um assoziativ zusammengezimmerte Wortcollagen, um Naturerleben oder umweltverbessernde Wahrheitssuche und Menschheitsbelehrung.
Meine Themen entspringen einem Bereich, zu dem ich mich seit eh und je hingezogen fühle, Witz, Komik, Spott, höherer Blödsinn, gepflegter Nonsense, Kalauer, augenzwinkernde Frechheit, nicht immer frei von Freizügigkeiten, und vor allem Wortspielereien, wo auch immer sie mir begegnen oder mir selber einfallen.
Sehr vieles schulde ich einer überall kursierenden subliterarischen Gattung, Witzen. Oft also nehme ich solche als Sprungbrett, setze sie in Szene und gebe ihnen Form und Sprache, wobei das Subliterarische hoffentlich eine Aufwertung und Erhebung ins quasi Literarische erfährt.
Was die Form angeht, bevorzuge ich jambische / trochäische Maße bisweilen auch Daktylen und Anapäste. Limericks sind dabei so wie Klapphornverse. Zum Knittelvers bin ich offensicht (noch) nicht disponiert. Der Umfang reicht vom Zweizeiler bis zu deutlich längeren Gedichten.
Oftmals habe ich aus dem inzwischen auf über viertausend Gedichte angewachsenen Fundus schöpfend, der immer noch täglich erweitert wird, kleine Teilausgaben für Freunde zusammengestellt, wenn es galt, hier oder da eine Freude zu machen. Regelmäßig hieß es, ich sollte mich mal um eine Veröffentlichung bemühen. Meine ebenso regelmäßige wie auch der eigenen Bequemlichkeit entspringende Ausflucht lautete gewöhnlich: „Wen interessiert das schon?“
Trotzdem lässt sich nicht bestreiten, dass alles, hinter dem irgendeine Kreativität steht, nicht in einem Archiv vermodern möchte, sondern nach außen drängt. Darum habe ich mich entschlossen, nun doch mal die Ergebnisse entspannten Nachdenkens zu präsentieren. Nachdem ich all dieses bereits einigen Verlagen angeboten habe, und keiner sich irgendwie interessiert gezeigt hat (deren Begründungen in ihren Dankes- und Antwortschreiben wären schon mal ein eigenes Thema für sich, was ich hier aber weglasse, um nicht in den Verdacht zu geraten, hier spräche verletzte Eitelkeit.), nehme ich nun via Internet die Sache selbst in Angriff. Zu meiner eigenen Entlastung sage ich mir gerne: Es steht so viel Unsinn und Unnötiges im Netz! Warum nicht auch noch dies?
All denen, die sich auf meine Verse einlassen, erlaube ich mir, einen Rat zu geben. Lesen Sie nie mehr als drei bis fünf Gedichte direkt hintereinander. Es ist wie mit einem leckeren Pudding: Zu viel davon und die Sache schmeckt nicht mehr. Erst nach gemessener Zeit schmeckt der Pudding dann wieder.
Für diejenigen, die mich loben wollen, die mir danken wollen, mich kritisieren oder gar beleidigen wollen, oder nur sagen möchten, dass sie da gewesen sind, habe ich ein Gästebuch eingerichtet. Machen Sie ohne Scheu Gebrauch davon.
Viel Spaß mit den Versen wünscht Ihnen, lieber Leser, nun
Ihr Eckart Kuppe