Vorteilhaft

Nebenan mein Nachbar Rolf
spielt seit vielen Jahren Golf.
Täglich ist er top im Job,
abends gibt er mehr den Snob.
Nach dem Spiel im Club ein Sekt,
nur vom Feinsten, der gut schmeckt!

Auf das Outfit legt er Wert,
das sei, denkt er, nie verkehrt:
Ich mag keinen Schrott und Mist,
nur weil er so billig ist.
Wichtig ist die Qualität
grad bei meinem Sportgerät,
und auch dass die Technik stimmt.
Wer da spart ist falsch getrimmt.
Schläger nur von erster Wahl!
Golfen würde sonst zur Qual.

Seiner Frau ist dies Prinzip
nicht im vollem Umfang lieb:
Geld, das schmeiße man durchaus
nicht für nichts zum Fenster raus.
Außerdem, die Golferei
- sie sei zwar schon mal dabei -
sei nur reine Protzerei.

Neulich zeigt er mehr als stolz
uns ein nagelneues Holz,
nichts für Pöbel oder Pack,
Glanz verleiht dem Teil der Lack.

Rolf gibt damit kräftig an,
zeigt sich stolz als Ehemann:
Dieses Teil, das fast nichts wiegt,
sanft sich in die Hände schmiegt,
hab ich für mein Weib gekriegt.

Clubfreund Klaus dem grad sein Sekt
besser als sein Abschlag schmeckt,
lallt beschwipst, schon fast im Rausch:
Glückwunsch, Rolf, ein guter Tausch!