Ellipse: Prall und Proll
     

 

            Verachtet mir
             den Meister nicht

Tiefer Hintern, kurze Waden,
so betritt den Bäckerladen
selbstbewusst ein kleines Männchen,
in der Hand ein Henkelkännchen,
um noch frische Milch zu kaufen,
braucht er für die Katz zum Saufen.

Höflich fragt er gleich den Meister
mit dem dicken Bauch - ein feister! -
- Gibt es heute hundert Brötchen?
Brauch was für mein Sametpfötchen.


Männlein muss sich wohl verpissen,
denn der Meister gibt zu wissen:
- - Niemals back ich solche Mengen
hier in meinen mehr als engen,
kleinen, schmalen Backanlagen.
Kostenmäßig nicht zu tragen!

Tags darauf die gleiche Szene
auch die Antwort so wie jene,
die schon gestern ward gegeben.
Such is life! - So ist das Leben!

Doch das ganze wurmt den Meister,
ständig denkt er - - Scheibenkleister!
Junge, du kannst was erleben!
Pass mal auf, dir werd ich´s geben.

Und es folgt die Nacht der Nächte,
die er gern im Bett verbrächte,
doch er backt, die Öfen glühen,
dass die Funken nur so sprühen.

Schließlich dann am frühen Morgen
ist er frei von allen Sorgen.
Vor ihm liegen viermal hundert
Brötchen. - - Ob der sich jetzt wundert?
fragt sich nun der dicke Bäcker
nach dem langen Teiggeklecker
und schaut keineswegs verlegen
Männleins Wünschen stolz entgegen.

Gegen neun die gleiche Szene,
nur statt - -Nee, wir haben keene!
wird dem Kunden angeboten,
ganz akribisch auszuloten,
wie viel heute er denn wolle,
denn man habe heute volle
vier mal hundert anzubieten.

Außerdem wird angeboten:
Sollen wir ein Taxi mieten?
Wie denn wollen Sie das tragen?
Darf ich das bescheiden fragen?

Männlein wirkt gar sehr zufrieden,
hatte er bislang vermieden:
Danke, Danke für die Mühe
schon in aller Herrgottsfrühe!

Wirklich, wahrlich ganz famos!
Heute ist die Auswahl groß!
Also gut! Gewagt! Es sei!
Geben Sie mir deren zwei!

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