Ellipse: Prall und Proll
     

 

                 Tu Buße!

Voller Reue was zu beichten,
ist nicht grade eins der leichten,
eins der kleinsten Unterfangen,
hat man wirklich was begangen,
was dem Sünder nur vergeben
werden kann in seinem Leben
durch des guten Gottes Liebe,
der sie kennt, der Menschen Triebe.

Ein noch junger grüner Schnabel
fühlte sich im Sündenbabel;
also sah man ihn bald rennen,
um im Beichtstuhl zu bekennen:

Vater, du der Welten Gründer,
hör mich armen, kleinen Sünder!
Ich erwarte deine Strafen,
denn ich hab im Bett geschlafen.
Leider, leider nicht in meinem.

Irgendwo in irgendeinem,
wo bereits zwei Mädchen pennten,
mimte ich den Impotenten,
völlig nackt und ohne Sachen
- bitte, bitte, jetzt nicht lachen! -
lag ich steif so zwischen beiden,
konnte es jedoch vermeiden,
beide auch nur anzurühren,
ganz geschweige zu verführen.

Bitte, mich zu absolvieren!
Nochmals wird das nie passieren.
Sprich mich los von dem Vergehen,
dann hört er mir auf zu stehen.


In dem Beichtstuhl seufzt drauf bitter
Pater P. durch´s Beichtstuhlgitter
und empfiehlt: Mein Sohn, zur Reue,
dass der Herr sich an dir freue,
trink die nächsten dreißig Tage
täglich, falls du in der Lage,
zwanzig Liter klares Wasser
und werd ja kein Frauenhasser!

Resigniert fragt drauf der Sünder
Wären fünf nicht viel gesünder?
Diese Buße ist schon bitter.
Muss das sein? Gleich zwanzig Liter?


Pater P. wird ungeduldig:
Ja, muss sein! Du bist doch schuldig?!
Ja, muss sein, quod istud tantum**
gilt als Tagesdurchschnittsquantum
für - Gott rette meine Seele! -
schon adulte Erzkamele.


**Latein: weil diese kleine Menge

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