Ellipse: Prall und Proll
     

 

                 Theognosis

- Weißt du, fragte  Pater Schmule,
Fritzchen gestern in der Schule,
wo den lieben Gott wir finden,
hoch im Himmel, in den Winden
oder gar in weiter Ferne
in der Heimat fremder Sterne?

- - Nein, er wohnt bei uns zu Hause,
Mama nennt ihn oft Banause,

sagte drauf Fritzchen prompt zum Pater,
Emil heißt er, ist mein Vater.

Schmule stutzt. Was soll er sagen?
- Wie nur, Fritz, kannst du es wagen,
unsren Herrgott, den so lieben,
(Wo ist dein Respekt geblieben?)
mit dem Papa gleichzusetzen.
allen Anstand zu verletzen
Mach hier bitte kein Theater,
komm mir ja nicht mit Gott Vater!
Dieser Ausdruck will nur meinen,
wer das ist von den Dreieinen


Fritzchen zeigt sich kaum verlegen
Und erwidert ihm dagegen:
- - Wohnten Sie bei uns zu Hause,
statt für sich in ihrer Klause,
wüssten Sie wie recht ich habe,
ich, das Kind, der kleine Knabe.

Meine Mama wäscht und bügelt,
kocht pikant und ausgeklügelt,
putzt, kauft ein, erzieht uns Kinder,
pflegt den Garten und nicht minder
sorgt sie sich um unsre Oma,
die fast tot schon liegt im Koma,
und muss - kann man das verstehen? -
dreimal täglich Gassi gehen
mit der Hunde-Bahndamm-Mischung;
das sei gut, Das bringt Erfrischung!
sagt sie meist, kann kaum mehr lächeln,
nur den Köter hört man hecheln.

Abends scheint sie fast zu wanken,
und um neue Kraft zu tanken,
will sie nur ins Bett noch sinken.
Das scheint Papa meist zu stinken,
denn er schlurft dann tief verdrossen
selbst ins Bett, doch fest entschlossen.

Oftmals hört man Mama stöhnen,
während Papas Fürze dröhnen.
Gott, mein Gott seufzt sie benommen,
musst auch du denn jetzt noch kommen?

            ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ          X