Tempolimit
Einundachtzig Kilometer
fährt mit Frau und Kind Hans Peter,
keinen Kilometer schneller.
Peter ist ein ganz ein Heller,
will kein Limit überschreiten,
keinen Ärger sich bereiten.
Doch er fährt auch flott und munter
nicht ein Strichlein nur darunter,
immer Höchst- und Mindestgrenzen
schon seit vielen, vielen Lenzen.
Dennoch stoppt ihn eine Kelle.
Rechts ran! Klar doch! Auf der Stelle!
Peter lässt sich dort befragen,
ob eventuell sein Wagen
an Defekten etwa leide,
weil er ständig strikt vermeide,
einundachtzig mal zu toppen.
- Wollen Sie mich ernsthaft foppen,
mich zum Rasen gar bewegen?
Nichts da!, Nicht mit mir! Vonwegen!
Kann ein Polizist heut lesen?
Früher ist das so gewesen.
Pausenlose Warnhinweise
seh ich hier auf meiner Reise,
Weiß auf Blau A 81.
Obermeister Grobkern lacht sich
krumm und schief und wieder grade
und erweist dann seine Gnade,
Missverstandenes aufzuklären,
um Pardon gleich zu gewähren.
- - Bittschön, bitte, keinen Kummer!
Das ist nur die Straßennummer,
Weiß auf Blau so schön geschrieben.
Fahren darf man nach Belieben.
Grobkern will grad salutieren,
um sich zu verabsentieren,
da sieht er die völlig kirre,
angeknackste, geistig irre
Ehefrau im Wagen sitzen,
sieht sie in extremis schwitzen.
Ihr Gesicht so weiß wie Wände,
zitternd krampfen ihre Hände,
schreckgeweitet die Pupille
hinter ihrer Fernsichtbrille.
- - Gnädige Frau scheint schwer zu leiden;
leicht ist das doch zu vermeiden,
wenn ich erste Hilfe rufe.
Mach mich schnellstens auf die Hufe.
- - - Danke! Nein!, sagt Peters Weibchen,
mir war übel nur ums Leibchen,
denn wir fuhren grad zwei Stunden,
und ich leck´ jetzt meine Wunden,
jeder wäre danach schweißig,
auf der B 230.

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