Ellipse: Prall und Proll
     

 

              Sternenzelt

Hugo und sein Britta-Schatz
campen auf dem Campingplatz,
schlafen nachts in tiefer Ruh;
in die Stille furzt `ne Kuh
und sein Lied singt sanft dazu
in den Bäumen ein Uhu.

Hugo muss mal pinkeln geh
en.
Ratsam ist es aufzusteh
en,
Regen oder sonst ein Nass
macht beim Campen keinen Spaß;
hinterm nächsten dicken Baum
ist zum Pinkeln Platz und Raum.

Wohl entleert, entspannt, gut drauf
weckt er Britta-Schätzchen auf,
gibt ihr einen zarten Kuss.
Jetzt ist doch mit Lustig Schluss!
flüstert Hugo Britta zu;
nochmals furzt die blöde Kuh.

Zärtlich ist er, ohne Hast,
wie er Britta sanft umfasst
Sag mir mal, du süßes Biest,
fragt er, was du grade siehst.

Brittas linkes Auge schweift,
als sie schließlich dann begreift,
was der gute Hugo will,
bleibt sie ruhig, bleibt ganz still
nimmt das rechte noch dazu,
und schon wieder diese Kuh.

Ja, was ich am Himmelszelt
seh´, ist mehr als unsre Welt.
Sterne hoch am Firmament,
deren Zahl wohl Gott nur kennt.

Glitzernd helle, schön gruppiert,
mal zu sechst, zu fünft, zu viert,
mal in Haufen dicht gedrängt,
wirken fast schon eingeengt,
so als sei es unbequem,
manches Riesen-Sternsystem.

Rechts seh ich den Großen Bär
und Millionen Sterne mehr.
Solche Größe macht mich bang.
Hörst auch du den Sphärenklang?

Hugo scheint mehr konsterniert
als auf Britta konzentriert.
Und? Was schließt du nun daraus,
süße kleine Britta-Maus?
Gönn mir noch den kleinen Spaß,
sag mir nur, was sagt dir das.


Zuversichtlich Brittalein:
Sicher sind wir nicht allein,
anders kann es gar nicht sein.
Wäre das nicht Hohn und Spott,
wenn für uns der Liebe Gott,
nur für uns das alles schuf.
Hätte er nicht den Beruf
ganz und gründlich falsch gewählt
oder, wie das heißt, verfehlt.

Platzverschwendung wär das doch,
wenn in einem Mauseloch
ganz am Rand der Galaxie
nur der Mensch, sonst nichts gedieh.
Diese Weite macht mir klar,
nicht erst heute ist es wahr,
dass es auch noch andre gibt,
die Gott wie ihr Vater liebt,
wie ein jedes Adamskind,
was wir letztlich alle sind.

Tausend- und millionenfach,
wo der Geist sich Bahnen brach
auf zu wieder neuem Geist,
der den Herrn, den Schöpfer, preist,
klingt es ständig irgendwo:
Gott in dulci iubilo!,
anders zwar, doch ebenso.

Hugo schnitt nun kurz und knapp
Britta ihre Rede ab.
Quatsch! Geliebte, das ist Stuss.
Falsch und töricht ist dein Schluss.

Britta, manchmal bist selbst du
eine echte Dussel-Kuh,
wie die draußen, der ein Furz
ganz egal ist, völlig Schnurz.

Weil du all die Sterne siehst,
Gottes Firmament genießt,
heißt das doch, du Herzensbraut,
uns hat man das Zelt geklaut.

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