Singultus

Ein Patient zum Internist:
Schluckauf ist ein großer Mist.
Geben Sie mir doch was mit,
das dem Hicks entgegentritt
oder aber über Nacht
schnell dem Leid ein Ende macht.

Lächelnd meint der Internist:
Nur mit Tücke und mit List
kommt man diesem Leiden bei.
Sie gestatten? Bin so frei!

Drauf schlägt er mit Druck und Schwung
wie beim Kampfsport, beim Fu Kung,
scharf gezielt voll Sachverstand
mit der rechten flachen Hand
dem Patienten eine rein
flüsternd: So! Das musste sein!

Dann sofort im Plauderton:
Nun, mein Herr, Sie merken schon,
nur durch diesen kleinen Schreck
ist der Schluckauf gänzlich weg.

Der Patient in seiner Not
glaubte erst Jetzt bin ich tot!.
Doch nur leuchtend, knallig rot
schwoll allnun dem armen Mann
seine Wange sichtbar an.

Innerlich noch arg bewegt,
äußerlich doch kaum erregt
ging er mit dem Inernist,
diesem Kerl voll Hinterlist,
mit Verweis auf sein Gesicht
wenig freundlich in´s Gericht:
Ist das klar? Ich bin erbost,
Sie jedoch nicht ganz bei Trost.

Hat man Ihnen nie gesagt,
dass man erst mal höflich fragt,
ehe man brutal und kalt
einem wuchtig eine knallt.

Schließlich geht es eigentlich
nicht im Mindestmaß um mich.
Ich war nur darauf erpicht,
dass man mich getreu der Pflicht
über Schluckauf informiert
und mich nicht noch attakiert,
maulschellt, ohrfeigt, maltraitiert,
denn den Schluckauf-Supergau
quält nicht mich, Sie dumme Sau,
sondern vielmehr meine Frau.