Ellipse: Prall und Proll
     

 

                    Schilda

Zwei Gärtner, zwei vom Gartenamt,
zu zweit vor Ort hier insgesamt
- ich habe mich noch nie verzählt -,
die haben heut sich abgequält.

Der eine schaufelt tief ein Loch,
mit großer Sorgfalt, rund, jedoch
der andre dann in aller Ruh,
so sieht das aus, der schippt es zu.

So geht das bald schon zwanzig mal,
Loch auf, Loch zu, auch mal oval.
Was da bei denen vor sich geht,
allein der liebe Gott versteht.

Schon bald fragt beide ein Passant,
er schaut  erst zu am Wegesrand:
Ich bin begeistert, weg und hin.
Was Ihr da macht, macht das auch Sinn?
Ihr wühlt und buddelt tief im Dreck;

wieso, warum, zu welchem Zweck?

Die Gärtner sind fürwahr erstaunt,
ganz offensichtlich schlecht gelaunt:
Wir pflanzen Bäume, sieht man doch,
für jeden Baum ein eignes Loch.

Gewöhnlich sind wir hier zu dritt,
ein weiterer Mann pflanzt mit uns mit.
Doch leider, wie das Schicksal spielt,
sagt jener, der ein wenig schielt,
ist Ede, der die Bäume setzt,
grad heute krank, nicht da, verletzt.

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