Ellipse: Prall und Proll
     

 

           Ruhe und Frieden

Oskar kommt den Freund besuchen
und fragt ihn bei Kaff und Kuchen:
Sag, dein Nachbar, dieser Spinner,
wenn ich mich so recht erinner´,
der den letzten Nerv dir raubte,
weil er an das Gute glaubte
und dich missionieren wollte,
auch bei jedem Dreck gleich schmollte,
wo ist der nur abgeblieben?

Hast du ihn von hier vertrieben?
Manchmal sagtest du gar, Jürgen,
...könnte diesen Kerl erwürgen...!


Oskar wirkt höchst ungeduldig,
Jürgen doch bleibt ihm nichts schuldig:
Solch stupiden Vollidioten
wird hier Haus und Hof verboten.
Wenn ihm auch die Tränen rannen,
musst ich ihn doch verbannen
drüben dort in seinen Garten,
darf dort seine Rosen warten.


Oskar geht kurz Kaffee pissen,
dann will er Genaueres wissen:
Nie kann ich den Kerl mehr sehen,
weder beim Spazierengehen
noch an seinen Rosenbeeten.
Niemals ist der ungebeten
jemals wieder aufgetreten.


Jürgen leicht gewandt zur Rechten
hin zum Freund, dem wirklich echten.
süffisant und ganz leicht schmunzelnd,
seine hohe Stirne runzelnd:
Ja, er ist ganz bodenständig,
dafür sorgt´ ich eigenhändig.
Friedlich bleibt er, still und wacker
drüben auf dem eigenen Acker.
Willst du ihn mal bei dir haben,
musst du schon was tiefer graben.


          ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ         X