Ellipse: Prall und Proll
     

 

                  Reizend

Katinka, sie fühlt sich betrogen,
vom Leben betuppt und belogen.
Was hatte ihr Max nicht versprochen
und jetzt schon so elend gebrochen?

Er wollte sie lieben nach Kräften,
mit Leidenschaft und allen Säften.
Jetzt hängt er nur müd in den Kissen,
sagt bestenfalls Gehe noch pissen,
bevor er im Bett in der Ecke
den Abgang macht unter die Decke.

Ich darf dann ins Röhrchen nur gucken.
Du weißt, wo die Nöte mich jucken,

so klagt Frau Katinka mit Tränen,
das muss man nicht eigens erwähnen,
mit Tränen in grünblauen Augen,
sie sollten zum Frohsinn ihr taugen,
am Hals ihrer Freundin Luise
im Garten, ganz rechts auf der Wiese.

Luise hat alles verstanden,
Verstand ist bei ihr viel vorhanden.
Sie denkt nur Die Männer sind Schweine,
da bleibt man doch lieber alleine.
Dann lieber mal Plätzchen versuchen
als lebenslang trockenen Kuchen.

Luise weiß Tinka zu raten,
sie riecht für gewöhnlich den Braten:
Du musst deinen Alten mal locken
und nicht nur mit wollenen Socken,
dann klappt das auch wieder mit Bocken.

Wie wär es mit brandheißen Strapsen?
Da kriegt jeder Kerl gleich das Japsen.
Ein Spitzen-Bra könnte sich lohnen,
der half schon bei vielen Millionen,
die glaubten sie seien am Ende;
der Bra aber brachte die Wende.

Auch massenhaft Seide und Spitzen,
versetzen meist Schläge, die sitzen.
Die Augen beginnen zu blitzen,
Eunuchen nur dürften nicht schwitzen.
Und alles in Schwarz wie die Nächte,
die gern man mit dir so verbrächte.

Katinka ist leicht zu bewegen,
sie muss auch nicht lang überlegen.
Zu gerne nur will sie sich beugen.
Luise kann eins: Überzeugen!

Sie kauft nun Klamotten und Sachen,
die Männern nur Atemnot machen
und ganz, ganz besondere Qualen,
denn sie sind es, die das bezahlen.

Das Zeug ist so schwarz wie die Nächte,
die Balsam sind für das Gemächte:
BH´s, klein und kaum mehr zu sehen,
die bringen, was hängt schnell zum Stehen.
Dessous, immer Spitze und Seide,
das Edelste unter dem Kleide.

Katinka in neuen Klamotten
kriegt voller Erwartung die Motten;
ihr Mann lässt sie heute lang warten,
rasiert sich auf vielerlei Arten;
Das lässt doch, gestehen wir offen,
Katinka im Stillen stark hoffen.

Dann tritt er auch ein, - quel blamage! -
er fragt schon in deutlicher Rage:
Was soll diese schwarze Drapage?
Ja, liegt sie denn etwa im Koma,
und heißt das, es ist was mit Oma?

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