Ellipse: Prall und Proll
     

 

   Pummel
      Nachruf

Tante Frieda,
das war die da
mit dem Mida,
das sie hasste,
weil´s nicht passte,
weil´s nicht fasste,
was es sollte,
denn es rollte
sich cross over
im Pullover
eine Rolle,
nicht aus Wolle.
Zu viel Busen
in den Blusen!
Schön zum Schmusen!
Doch ästhetisch
und kosmetisch
unpoetisch!

Tante Frieda,
das war die da
mit den Pfunden,
üppig runden,
einst so ranken,
kaum mehr schlanken
Hüften, Flanken,
mit der prallen
knallig drallen
runden Wade.
- Schade! Schade! -

Fröhlich heiter
trug sie weiter
ohne Murren,
ohne Knurren
klein, quadratisch
und sympathisch,
ihre Lasten,
doch an Fasten
kein Gedanke,
nicht an schlanke
Traumfiguren;
Hungerkuren
sind für Frauen
mehr ein Grauen!

Tante Frieda,
das war die da
mit dem Laster,
allen Zaster
zu vergeuden.
Brachte Freuden
meiner Tante,
die nichts kannte
außer Kaufen,
Kaufen, Kaufen
zum Verhüllen
ihrer Füllen.
Blusen, Jacken
ließ sie packen
in die Tüte.
Mützen, Hüte,
Hosen, Kleider
meist beim Schneider,
in Boutiquen
für die Dicken
Mantel, Söckchen,
manch ein Röckchen,
Hemd, Pullunder,
Strickkunstwunder,
Stiefel, Schühchen,
selbst Dessüchen,
die stramm sitzen,
ihr wie allen
zum Gefallen.
Vieles luftig,
sexy, duftig,
mehr für Sünden
als für Pfünden.

Onkel Walter,
Friedas Alter,
kennt die Macken,
Ecken, Zacken
seines Weibes,
ihres Leibes
und zeigt allen
Wohlgefallen
am barocken
Friedabrocken.
Ihre Schulden,
musst´ er dulden,
nannt sie immer
Frauenzimmer
oft auch locker
frech vom Hocker,
launig, lässig,
nie gehässig
Wilde Hummel,
Süßer Stummel,
Frieda Fummel,
Einkaufspummel.

           ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ    X