|
Pro und Contra
Das Autofahren mache Spaß,
so heißt es oftmals, aber was
der Spaß nun bringt und welche Lust,
wer weiß das schon; man kennt den Frust,
der unvermeidbar darin sitzt,
dass man beim Fahren meistens schwitzt,
und dabei wird man noch geblitzt.
Bekannt ist auch, dass mancher Mann
Beim Fahren schnell ermüden kann.
Dann hast du, wenn´s dich richtig traf,
ganz fix auch den Sekundenschlaf,
aus dem man manchmal erst erwacht,
wenn Petrus kurz das Tor aufmacht.
Ein jeder Fahrer konzentriert
Nach vorne durch die Scheibe stiert.
Dreht er sich aber doch mal um,
dann macht es vorne häufig Bumm!,
und nur noch die Versicherung lacht,
weil sie zwar zahlt, doch Kasse macht,
denn jeder Schadensfreirabatt
ist futsch, perdu, dahin und platt.
Benzin und Steuer, Inspektion,
dann manchmal auch der Abschlepplohn
und weg sind die Penunzen schon,
so dass, bis wieder Zahltag ist,
du nur noch trockene Brötchen frisst!
Im Auto sitzt du eingeengt,
dazu noch von dir selbst bedrängt,
wenn deinen Leib der Sitz kaum fasst,
er schwer nur hinters Lenkrad passt.
Vom Sitzen wird der Hintern warm,
so füllt mit Luft sich bald dein Darm,
so dass…na ja, ihr wisst ja schon…
und das auch noch mit zwanzig Phon.
Im Gegensatz dazu wie toll,
ja nachgerade wundervoll
ist da doch jede Trambahnfahrt,
bei der man vieles sich erspart.
Vom Ticket abgesehen bloß
Sind Trambahnfahrten kostenlos.
Man ist entspannt, man sitzt, man steht,
selbst fahrend mancher auch noch geht,
wodurch es ihm doch nicht gelingt,
dass man ihn schneller vorwärtsbringt.
Erlaubt ist, dass man isst und trinkt,
vielleicht auch tief im Schlaf versinkt.
Die Luft, kein Öl-Benzin-Gemisch,
ist immer reinlich sauber, frisch,
denn schließlich gehen quietschend oft
die Türen auf, auch manchmal soft.
Das Größte ist, das Wort allein
wird dort ein echtes Fremdwort sein.
Man sieht sich, plaudert, quatscht und spricht,
macht Witzchen, manchmal sind sie schlicht.
Die Straba ist - was ist dran schlecht? -
ein wunderbar Sozialgeflecht.
Wie´s dort so zugeht, war mir klar
(ich wiederhol mich: Wunderbar!) -,
als ich bei einem Opa saß,
der irgendetwas Süßes aß.
Er war gesprächig, mitteilsam,
was keiner ihm dort übelnahm,
erzählte seinen Lebenslauf
erst runter, dann auch wieder rauf.
Er wies noch darauf hin zum Schluss
….weil ich euch gleich verlassen muss.
Ihr glaubt nicht, wie für kleines Geld
das Trambahnfahren mir gefällt.
So fahr ich schon im zwölften Jahr,
welch nicht das letzte ist und war,
andauernd nur in Treue fest
in dieser Bahn, one oft he best.
Gesagt, gehört fiel ihm sofort
Ein andrer Fahrgast in das Wort:
Potztausend! Hast du grad erwähnt,
du führest über ein Jahrzehnt
schon hier in dieser Straßenbahn
und das andauernd permanent,
was man rekordverdächtig nennt?
Sag du mir mal, wie kann das sein!
Wo stiegst du damals hier bloß ein?

|