Ellipse: Prall und Proll
     

 

                Pechstein

Unten steht der Möbelwagen,
und im Treppenhaus da plagen
sich auf Brechen und auf Biegen
vier Mann, einen Bechsteinflügel
in dem Hochhaus Auf dem Hügel.
Stock- um Stockwerk hochzukriegen.

Hier geht´s nicht um Molltonleitern,
daran würden alle scheitern.
Hier geht´s immer nur nach oben
halb gehoben, halb geschoben.

Diesen Flügel erben Erben
- das ist so, wenn Leute sterben -,
die (Der Aufwand soll sich lohnen.)
oben hoch im Penthouse wohnen.

Die vier starken Möbelpacker
gönnen sich nach viel Geracker
jetzt im elften Stock ein Päuschen.
Da sagt Vorarbeiter Kläuschen:

Jungens, haltet mal die Klappe,
lupft dabei die graue Kappe,
tupft den Schweiß von Haupt und Stirne
und kratz dann sich an der Birne.

Hab Euch zweierlei zu sagen,
liegt mir selber schwer im Magen,
etwas Schlechtes und was Gutes.
Also bitte guten Mutes!

Hört zunächst einmal das Gute,
dann ist wohler Euch zumute:
Das Geschiebe und Geschleppe
endet hier schon auf Treppe.

Vor Erschöpfung schwerst benommen
sind wir fast schon angekommen,
wo in ihrem Penthousegarten
Reiters auf den Flügel warten.

Was ist daran nun das Schlechte
für uns harte Möbelknechte,
die wir doch so gerne lachen,
wenn wir unsre Arbeit machen?

Unser Kunde Robert Reiter,
ein Jurist, ein echter Streiter,
Jugendrichter wie kein zweiter,
wohnt nicht hier, wohnt ein Haus weiter.


         ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ         X