Ellipse: Prall und Proll
     

 

                    Panik

Ralf fährt in den Abendstunden
noch für ein paar kurze Runden
mit dem Sportcoupé spazieren,
um sich was zu verlustieren,
um die Nachtluft zu genießen
und den Tag so zu beschließen.

Plötzlich gibt ein Streifenwagen
- schwer nur ist der zu ertragen -
hinter ihm ein klares Zeichen,
musste ihn auch klar erreichen,
in den ersten Gang zu schalten
und danach gleich anzuhalten.

Ralf jedoch wie immer heiter
denkt nur Leckt mich! und fährt weiter,
gibt auch Gas, um in den engen
Kurven schnell ihn abzuhängen.

In dem Wagen die zwei Bullen,
sicher keine echten Nullen,
sondern taffe Polizisten,
kennen bestens ihre Pisten,
halten tapfer mit und hetzen
ihre Reifen fast zu Fetzen.

Irgendwann jedoch besiegen
sie, die noch Verstärkung kriegen,
Ralf, den Flüchtling, denn sie foppen
trickreich ihn, und er muss stoppen.

Freundlich, was den Laien wundert,
schließlich fuhr man fast zweihundert,
wurde Ralf sofort vernommen:
Warum wollten Sie entkommen?
Können Sie uns gar nicht leiden
und es darum nur vermeiden,
dass wir kurz Sie inspizieren
und Ihr Bremslicht kontrollieren?

Wenn plausibel Sie´s erklären,
werden wir Pardon gewähren.
Falls Sie uns auch amüsieren
- selten kann uns das passieren -
lassen wir Sie gerne laufen,
ohne Sie uns groß zu kaufen,
und geh
en noch mit Ihnen saufen.

Ohne lange rumzulallen,
tat Ralf ihnen den Gefallen:
Ihr müsst wissen, vor zwei Wochen,
daran bin ich nicht zerbrochen,
hat mich meine Frau verlassen
- soll ich dafür sie nun hassen? -,
wegen eines Polizisten,
um sich bei ihm einzunisten.

Als ich euch sirenend hörte,
was mich ganz gehörig störte,
wollt´ ich euch die Tour versauen
und bin einfach abgehauen,
denn euch war´s doch zuzutrauen,
dass ihr mir sie unbedingt
nach zwei Wochen wiederbringt.


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