Ellipse: Prall und Proll
     

 

       Ottokar, der Schränker

Kurtchen Krause kommt nach haus,
an der Tür steht Söhnchen Klaus,
nur im Hemd, so gut wie nackt,
Panik hat ihn wohl gepackt,

stammelt: Papa, ein Gespenst,
eines, das du sicher kennst,
steht bei uns im Kleiderschrank.
Mamas Augen wirken krank,
flackern so, als hätt sie Schiss
vor Gezänk und Ärgernis.


Kurtchen stürzt ins Schlafgemach,
wittert irgendeine Schmach.
Frieda, leider viel zu fett,
tremoliert nervös im Bett.

Schicksal, nimm nun deinen Lauf!
Ratsch und klatsch, der Schrank fliegt auf.
Und wer bietet sich ihm dar?
Kurtchens Kumpel Ottokar
kaum bekleidet, nur ein Slip
so wie meist beim Poker-Strip!

Kurtchen sieht ihn, ist entsetzt,
fühlt sich innerlich verletzt,
brüllt ihn an: Du krummer Hund!
Ich hau dir dein Arschloch wund!
Was hast du uns angetan?
Saukerl du, du Grobian!
Gibst dich wie ein Tier, das streunt.
Bist du nicht mein bester Freund?

Gingst du hier nicht ein und aus,
hier bei uns in unsrem Haus?
Warst du nicht der liebste Gast,
wie für mich ein Bruder fast?

Sagte jemand bei uns wir,
ging es immer um uns vier,
Frieda, dich und mich und Klaus.
Keiner schloss dich jemals aus.

Bist du in der Birne krank?
Ist die Nummer hier im Schrank
für all dieses hier dein Dank,
dass du dich im Schrank versteckst
und mein Söhnchen Klaus erschreckst?

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