Or^g/_kan

Ach, Herr Doktor, was ist bloß
unter meinem Scheitel los,
hinter meiner Denkerstirn
oder - Klartext! - im Gehirn?
klagt ein alter Neupatient,
der sich Peter Paulus nennt.

Morgens schon so kurz vor acht,
also knapp nach Mitternacht,
fängt das Leiden pünktlich an,
so dass man präzise dran
seine Uhr justieren kann

Erst ein Pfeifen links im Ohr,
kam mir anfangs harmlos vor,
dann doch nahm es weiter zu,
schwillt nicht ab, es reißt partout
mich aus jedem süßen Traum,
holt mich heim in Zeit und Raum.

Kurz danach ein andrer Ton,
rechts im Ohr mit noch mehr Phon.
Anfangs rauscht er, zischt schon bald
wie ein Wind am Fensterspalt.

Schließlich tobt mein ganzer Kopf,
und ich armer, schwacher Tropf
höre die Naturgewalt,
die mir durch den Schädel knallt.

Groß- und Kleinhirn scheinen sich
zu vermischen. Widerlich!
Wie in einem Wirbelsturm
oder wie im Sturz vom Turm,
wirbelt eine fremde Kraft,
die total mich mit sich rafft,
durch die Welt und durch das All.

Dann mit einem dumpfen Knall
endet der Gehirn-Taifun
und - wie schön!- von da an nun
ist bei mir gleich cerebral
alles wieder stinknormal.

Circa nach zwei Stunden dann
fängt der Zirkus wieder an:
Wieder diese Urgewalt
wie ein Sturm im Tropenwald.

Sagen Sie mir, was das ist,
stinkt mir mehr als feuchter Mist.
Hab ich einen schwer im Tee
oder gar schon BSE?

Tja, darauf der Medicus,
ziehen Sie doch selbst den Schluss,
dass all dieses so sein muss,
wie Sie es so klar und schlicht
referierten im Bericht.

Turbowirbel, Sausewind
absolut in Ordnung sind.
Wem sind wir hier auf der Spur?
Wem? Der Sprache der Natur!

Keine Angst! Kein Rinderwahn!
Nur, Ihr Hirn ist ein Or ^g/_k an!