Ellipse: Prall und Proll
     

 

        Mutter und Kind

Heute ist der große Tag,
der, den jede Fliege mag:
Ohne Zaudern und Verzug
geht es an den Jungfernflug.

MamaFliege bleibt zu Haus,
BabyFliege fliegt jetzt raus
in die weite Welt hinaus.

Was da so passieren kann!,
denkt die Mama, Mann, oh Mann!
Flieg zurück, mein armes Kind!
Komm nach hause ganz geschwind!

So denkt Mama und sie kaut
auf den Nägeln, weil ihr graut.

Bald schon kommt ihr liebstes Stück
von dem ersten Flug zurück,
ist begeistert, strahlt und schwärmt,
dass es Mamas Herz erwärmt:

Alles war so schön und nett,
nur ein Ehepaar im Bett
hab ich wohl im Traum gestört.
War das frech und unerhört?
Beide brachte mein Gesumm
um den Schlaf und beinah um.

Doch in einem andren Haus
saß man noch beim Festtagsschmaus.

Was da stand, das roch so gut,
Schweinefleisch im eignen Blut,
Aal, Forelle, Kabeljau,
Haxen von der wilden Sau.

All das zog mich magisch an,
immer wieder flog ich ran.

Niemand zeigte sich pikiert
oder etwa irritiert;
ganz und gar nur fasziniert
war von mir der Gäste Schar
jeder fand mich wunderbar.

Jeder schaute hin zu mir
und vergaß sogar sein Bier,
doch damit ich nicht ersauf´,
legte man die Deckel drauf.

Als ich längs der Tafel flog,
bald nach rechts, bald links abbog,
glaubte ich sogar schon fast:
Bist ein gern gesehner Gast.

Keiner hat da mehr gequatscht,
alle haben nur geklatscht.

        ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ         X