Ellipse: Prall und Proll
     

 

              Moralapostel

Mir geht mächtig auf den Senkel,
mahnte Opa seinen Enkel,
wie die vielen jungen Leute
blind und taub und hier und heute
die Gefahren nicht erkennen,
dumpf dort in Nachtbar rennen.

Halt dich, Junge, halt dich ferne,
denn ich säh es gar nicht gerne,
wenn du rübergingst, um Frauen,
nackte Weiber anzuschauen.

Siehst nur Sachen, die nichts taugen
für noch jugendfrische Augen.
Die Moral geht dort zu Grunde,
steht mit Beelzebub im Bunde.


So sprach Opa, warnte, mahnte;
ob er dabei gar nicht ahnte,
dass die Neugier scharf und lüstern,
seinem Enkel einzuflüstern
anfing, in die Lasterhöhle,
sündig, finster, voll Gegröle
clam und heimlich reinzuschauen,
um sich daran zu erbauen.

Frieder, Freund von Opas Enkel,
schlug vergnügt sich auf die Schenkel
und verlangte Musst gestehen!
Was hast du da drin gesehen?

Erst nur schwieg das Enkelsöhnchen,
sagte nicht ein einzig Tönchen,
dann doch hat er was verraten:
Sah dort manchen Satansbraten
auch den größten von Europa,
meinen geilen alten Opa.

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