Ellipse: Prall und Proll
     

 

            Mit den Mitteln
                einer Frau

Eva sitzt im Staatsexamen,
auch wenn zu den Arbeitssamen
sie mit Sicherheit nicht zählte,
nie im Studium sich quälte.
Ihr Erfolg hieß Sex Appeal;
davon hat sie wirklich viel.

Hier ein Lächeln, dort ein Klimpern
mit den langen, schwarzen Wimpern,
enge Bluse, kurzes Röckchen,
schon erwacht im Mann das Böckchen.
Eins steht unter der Klausur,
nur von Wissen keine Spur.

Heute soll sie Können zeigen.
Was sie zeigt, ist aber Schweigen.
Eva schweigt, hat nichts zu sagen,
geht es auch um Kopf und Kragen.
Frau Juristin bald, in spe,
baut mehr auf ihr Dekolleté.

Sie muss nie mit Reizen geizen,
leicht nur ihre Knie spreizen,
sich lasziv am Finger lecken,
das kann manche Lüste wecken,
gibt schon manchem bald Kontur,
wovon sonst nicht eine Spur.

Plötzlich fängt sie an zu sprechen.
Eva will ihr Schweigen brechen.
Doch ihr Sprechen ist mehr Flüstern,
klingt auch ehrlich etwas lüstern.
Wollust schwült, die viel verspricht.
Welcher Mann erliegt dem nicht?

Vorgebeugt wallt ihr der Busen
schön wie der von allen Musen:
Ich würd wirklich alles machen,
alles, selbst die tollsten Sachen,
um erfolgreich rauszugehen;
manus manum..., Sie verstehen?


Kann sie ihn nun doch beglücken?
Der Professor zeigt Entzücken,
flüstert: Und im Fall des Falles,
liebste Eva, wirklich alles?
Das auch hilft, soweit ich weiß,
Arbeit, Einsatz so wie Fleiß?


       ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ         X