Ellipse: Prall und Proll
     

 

               Mal ehrlich

Emmas Glück war Ralf, ihr Gatte,
weil sie keinen andren hatte,
der ihr junges Herz erfreute,
ohne dass sie das bereute,
auch wenn er oft formulierte,
was mit Anstand kollidierte.

Eines Morgens vor dem Spiegel
in der Hand den Schminke-Tiegel
keifte Emma: Los mein Junge!
schonte dabei nicht die Lunge.

Ralf, du Faultier, mach mal hinne!
Hier ist jetzt nichts mehr mit Minne.
Arbeit gibt’s, komm her, sei fleißig!
Seh´ ich schon so aus wie dreißig?


Ralf bleibt stur im Bettchen liegen,
war mit nichts da raus zu kriegen.

Dreißig? rief er. Schwer zu sagen!
Hör doch endlich auf zu klagen!
Solch ein Urteil fällt mir schwer.
Dreißig, Emma? Längst nicht mehr!
















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