Ellipse: Prall und Proll
     

 

           Letzter Wunsch

Papa, schwerstens moribund,
früher war er so gesund,
liegt auf seinem Sterbebett;
keiner findet das hier nett.

Frischer, süßer Kuchenduft
zieht verlockend durch die Luft,
die in Papas Nase kriecht,
auch wenn die fast nichts mehr riecht.

Also bittet er den Sohn
fast gebrochnen Auges schon:
Gönn mir dieses letzte Glück,
hol vom Kuchen mir ein Stück.


Zwei Minuten zieh
en ins Land,
und mit gänzlich leerer Hand
ist der Knabe wieder da,
tritt ans Bett vom Herrn Papa,
schwer enttäuscht, zutiefst bedrückt,
hält die Mama für verrückt:

Mama ist so grässlich stur,
zeigt von Mitleid keine Spur,
rückt nicht einen Krümel raus;
das sei für den Leichenschmaus.


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