Ellipse: Prall und Proll
     

 

          Kneipenphilosophie

Dienstags in der Abendstunde
treffen sich in froher Runde
Helmut, Udo und Hans Peter
zum Palaver und Gezeter,
um die ganze Welt zu retten,
so wie sie es gerne hätten,
die Geschichte auszurichten,
Lecks im Staat kurz abzudichten
und der Politik zu sagen,
was zu meiden, was zu wagen,
alles besser noch zu wissen,
was aus ihrer Sicht beschissen.

Heute geht es um Privates,
Delikates, Desolates.
In der Kneipe Auf Drei Beinen
ist Hans Peter fast am Weinen.

Meine Frau mit ihrem Fimmel
fühlt sich immer wie im Himmel,
kann sie Stan und Ollie sehen,
Dick und Doof. Auf Wiedersehen!
sag ich, nehm den Hut, verschwinde,
kipp was hinter meine Binde
oder einen auf die Lampe,
denn was soll die Slap-Stick-Pampe.

Dieser Hang zu jeweils zweien
- Dick und Doof! Ich könnte schreien! -
brachte uns wohl in die Reihen
jener, die - nicht zu verhindern! -
Eltern sind von Zwillingskindern.

Helmut fragt mit ernster Miene,
denkt dabei an seine Trine
Ob wohl die Drei Musketiere,
Trines Lieblingsbettlektüre,
Schuld sind an den Drillingsblagen,
die bei uns im Kinderwagen
immer kräftig schmatzend schnullern
und auch in die Windeln pullern?

Udo nun Macht´s gut, ihr beiden,
muss jetzt fort. Ich lass mich scheiden,
sollte das so weitergehen.
Da muss endlich was geschehen
mit dem permanenten Lesen.
Was sind Weiber nur für Wesen?
Reiten selbst auf Hexenbesen.

Hella ist verrannt, besessen,
und der Staub wächst unterdessen.
Jetzt grad liest sie, will´s nicht lassen,
- kann ein kluger Kopf das fassen? -,
statt das Treppenhaus zu säubern
was von Alis vierzig Räubern.

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