Ellipse: Prall und Proll
     

 

                 Klagelied

Frieder will vor allen Dingen
laut aus voller Kehle singen.
In den Dorf-Gesangverein,
tritt er darum bald schon ein.

Jetzt ist Frieder nie zu Haus,
ständig rennt er schnurstracks raus
in sein Scheißvereinslokal.
Wann seh ich denn den schon mal?


So klagt Frieders junge Braut,
Karin Elsbeth Edeltraut.
Hoch geht´s dabei meistens her:
Saufen bis zum Geht-nicht-mehr!

Bier und Cognac, Sekt und Wein,
Bowle darf es auch mal sein,
Schnaps gibt´s gern zum Obstsalat,
Stund um Stunde danach Skat,

Wie er sagt, wird viel geschwoft;
nachher sei man nie verdooft,
sondern durch und durch trainiert
und auch schönstens animiert.

Mieder und nicht Paletot!
Jeder weiß das sowieso,
dass sich das auf Frieder reimt,
hoffe, dass er mich nicht leimt.


Als die Braut so endlos klagt,
Mama mal die Frage wagt:
So ein Abend ist doch lang,
wann denn kommt dann der Gesang?


Edeltraut, die junge Braut,
auch wenn das den Nerv ihr klaut,
denkt scharf nach, sie gibt sich Müh:
Auf dem Heimweg in der Früh.

 
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