Ellipse: Prall und Proll
     

 

     Herzlichen Glückwunsch

Um den Jubilar zu ehren,
ihm den Ruhm nicht zu verwehren,
schickt die Stadt ihm einen Orden,
als er hundertdrei geworden.

Die lokale Tageszeitung
int
eressiert an der Verbreitung
alles Außerordentlichen
kommt nicht grade angeschlichen
oder gar auf leisen Schuhen,
um den Mann zu interviewen.

Großen Bahnhof, Bühnenzauber,
gut, gekonnt, ganz einfach sauber
inszeniert die Ortsjournaille
unter Leitung der Kanaille
Paul; der interviewt Idioten,
manchmal selbst die längst schon Toten.

Paul lässt sich genau berichten
von Affären und Geschichten,
die das Leben bieten konnte,
wann und wo er sich denn sonnte
in des Lebens Sonnenstrahlen,
aber auch von schlimmen Qualen,
die das Schicksal nicht ersparte,
das so oft gemeine, harte.

Schließlich dann als letzte Bitte,
sei so üblich, fast schon Sitte,
noch ein klares Wort zu sagen
zu den ganz normalen Tagen,
wie die sich denn so gestalten
hier im Wohnstift für die Alten,
bittet Paul als smarter, glatter
Kleinstadthofberichterstatter.

Paul hört zu, er ist geduldig,
nichts bleibt ihm der Greis da schuldig:

- Aufgewacht im Ruhekissen
heißt es erst mal kräftig pissen.
Dabei gibt es null Probleme,
schlimme oder unbequeme,
starker Strahl, kein Ziehen, Brennen,
das will ich erfolgreich nennen;
frisch, gesund, nicht trüb die Farbe,
kein Verdacht, dass hier ich darbe.

Danach kommt die Darmentleerung,
Stuhlgang ohne Stuhlverwehrung;
da wo sich die Därme blähen,
frisch und laut die Winde wehen,
guter Druck und satte Menge,
weich, geschmeidig trotz der Enge;
auch die alten Hämorriden
lassen mir beim Scheißen Frieden.


Paul will gerne Weit
eres wissen:
- - Was kommt nach dem Stuhl und Pissen?

- Dann
, der Jubelgreis, er lächelt,
während er sich Luft zufächelt,
dann beginnt das wahre Leben
mit dem Aufsteh
en, sich Erheben.


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