Ellipse: Prall und Proll
     

 

           Herbie beim Derby
                                 oder
             Ludger Baron von M´hausen


Ludger ist vergnügt und heiter,
kann vor Lachen kaum noch weiter.
Er erzählt von sich und Herbie,
Türke, Jockey, der beim Derby
nur als Pferdepfleger waltet,
denn sein Reitstil ist veraltet:

Ich war jüngst beim Pferderennen,
das sie gern Grand Prix auch nennen.
Meist zeigt dort sich auf dem Acker
junge Frau mit altem Knacker.
Jeder wird da angehimmelt,
ob noch jung, ob schon verschimmelt.

Wollte grad auf Sieg was wetten,
um mein letztes Geld zu retten
oder um es so in Ehren
um ein Sümmchen zu vermehren,
da musst ich mein Schuhband schnüren,
bückte mich und konnte spüren,
wie ich flugs gesattelt wurde;
das war Herbie, dieser Kurde.

Er saß auf und unverfroren
gab er mir sogleich die Sporen.
Wie ein Hengst, wie manche Stute
schmeckte ich auch noch die Rute,
rannte wie ein junges Fohlen,
konnte viele überholen.
Herbie und sein Pferdeflüstern
machte mich aufs Rennen lüstern,
so dass ich nur rannte, rannte.

Da mich wirklich keiner kannte
lief ich nur als Außenseiter.
Unbekannt sind Ross und Reiter!
hieß es später in der Presse
und der Fachwelt voll Int
eresse.
Eh ihr mich nun fragt Was weiter?,
geb´ ich zu, wir wurden zweiter.

       ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ           X