Ellipse: Prall und Proll
     

 

         Heimkehr Heimwehr

Hugo, er gesteht es offen,
ist mal wieder sturzbesoffen;
dreißig kühle blonde Bierchen
plätschernd auf die warmen Nierchen
sind für Gleichgewichtsorgane
Huri- und zugleich Orkane.

Irgendwann ist er zu hause,
fummelt an dem Schloss zur Klause
und betritt die weiten Hallen,
wär auch fast noch hingefallen.

Da steht schon Marie Mathilde,
mehr die wilde als die milde,
der vor Zorn die Locken rauchen.

Hugo mal zusammenstauchen,
bis er schwört nie mehr zu saufen,
- wie auf Schienen soll er laufen! -
das ist hier ihr Wunsch und Wille.

Einzeln will sie die Promille
ihm aus seinem Balg rausprügeln,
um ihn dann noch glatt zu bügeln.

So wie Gottes Würgeengel
steht sie vor dem Lausebengel,
schwingt als Feuerschwert den Besen.

Hugo träumt vom Bier am Tresen,
tut als sei da nichts gewesen,
lallt, jedoch ganz ohne Reue,
und es scheint, als ob ihn freue,
schon im Flur sein Weib zu sehen;
selber kann er kaum mehr stehen.

Doch sein Misstrau
en vor dem Besen
ist ganz klar herauszulesen,
als er sich nun traut zu wagen,
sie ganz schüchtern nur zu fragen:
Putzt du noch zu dieser Stunde
oder reitest du `ne Runde?

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