Ellipse: Prall und Proll
     

 

            Haute cuisine

Bleich vor Ekel ist er fast,
an dem kleinen Tisch der Gast.
Als er streng den Ober ruft,
kommt der langsam angehuft.
Diesen nimmt er sich zur Brust,
so als wär das eine Lust.

Wissen Sie wie das hier schmeckt?
Ist hier jemals wer verreckt?
Solch ein Essen macht das Spaß?
Ich nenn so was Schweinefraß.

Scheint, als ob er gleich gar kotzt,
jetzt dem Würgen grad noch trotzt.

Dieses Steak gleicht im haut gout
einem alten Wanderschuh,
durchgewalkt in altem Schweiß
aus zwei Socken feucht und heiß,
angereichert noch mit Pilz
aus dem Hausschuh, dem aus Filz.

Wer die Sauce isst, braucht Mut.
Übersaurer Zwiebelsud!
Davon stinkt das ganze Haus.
Sieht wie schon gegessen aus.
Ist das Satans Leibgericht,
der selbst selber davon bricht?

Unschuldsvoll der Ober blickt.
Eh der Gast noch weiter zickt,
sagt er Mann, das klingt ja gut!
Wanderschuh an Zwiebelsud
leicht in Socken angeschwitzt!
Hat was an sich, passt und sitzt!

Darf ich fragen, Herr Gourmet,
Ihnen ist, wie ich das seh,
dies Aroma sehr vertraut?
Dies Rezept, ist das geklaut
oder kocht die alte Sau
so zu hause, ihre Frau?


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