Ellipse: Prall und Proll
     

 

               Haustyrann

Firmengründer Hector Weter
ist ein echter Miesepeter,
Sklaventreiber, Leuteschinder,
hält sein Personal für Rinder,
die er scheuchen, hetzen, treiben
will, um nicht zurückzubleiben
hinter seinen Konkurrenten
und den andren Kontrahenten.

Kurz und gut, er ist ein Ekel.
Schön wär mal ein Menetekel
oder zwei, drei auf die Fresse
öffentlich und in der Presse.

Heute sei er krank, der Alte,
Influenza, er erhalte
medizinisch nur das Beste
und man untersuche, teste,
ob die Krankheit man missachte
oder ob man not- ihn -schlachte.
So teilt mit die Frau Direktor,
telephonisch. Gruß von Hector!

Dann wird sie privat, die Alte,
schlimm sei seine meist geballte
grauenvolle schlechte Laune.
Schimpfend geh´ er rum, posaune
gotteslästernd, fluchend, schreiend
Feuer, Gift und Galle speiend.
Und dann seine schlimmen Sprüche
über `s Essen in der Küche...!

Immer grob und immer deftig
insultiere er ganz heftig
jeden, der nicht ohne Säumen
schon bei Drei sei auf den Bäumen.
Müsse sie nun noch erzählen,
wie er wisse, uns zu quälen?

Nein sagt Tina in die Leitung,
Püppchen aus der Modezeitung,
eine junge Laborantin,
jetzt jedoch noch Praktikantin,
im Büro heut aushilfsweise.

Sie ergänzt noch leise, leise:
Ja, wir kennen sein Getue,
jedem raubt er hier die Ruhe.
Selbst braucht er jetzt starke Pillen?

Leid tun mir nur die Bazillen;
die geh
en ihm zwar an den Kragen,
doch man muss zu fragen wagen:
Wer muss hier nun wen ertragen?


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