Ellipse: Prall und Proll
     

 

                Hackevoll

Gott, du warst so voll, betrunken,
hast nach Bier und Schnaps gestunken.

Gestern nach der Pokerrunde
- ist ja nie `ne ganz gesunde -
musstest du es mutig wagen,
deine Leber so zu plagen,
sie schon fast zu Markt zu tragen?

War nichts mehr mit aufrecht stehen
oder gar mit grade gehen.
Konntest wie mein klein Mariechen
nur noch krabbelnd vorwärts kriechen.

Und dann dieses Dauerkotzen!
Damit kannst du gar nicht protzen,
denn du warst total bekleckert
und hast ständig nur gemeckert,
dass dir Trine, diese Flasche,
Hemden nur in Kotze wasche.

Überhaupt, dein wirres Reden,
das betraf von uns fast jeden;
alle wolltest du verwöhnen
und zu Kubas Kaiser krönen.

Plötzlich dann am Küchenfenster
sahst du Geister und Gespenster,
sahst dich selbst zwar nur gespiegelt,
hast vor Angst dich eingeigelt,
dann doch - sollte nicht passieren! -
fingst du an zu randalieren,
wolltest das Gespenst kastrieren.

Schließlich stiegst du aus den Puschen
und gingst splitternackt zum Duschen.

Drinnen in der Glaskabine
sprachst du wie mit deiner Trine
mit dem Duschkopf in den Armen,
fühltest Mitleid und Erbarmen
mit dem Wasserstrahl, dem warmen.
Gut schienst du `s mit ihm zu meinen.
Flehtest Hör doch auf zu weinen!

          ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ         X