Ellipse: Prall und Proll
     

 

                GlücksFall

Anton führt die Wandergruppe
hoch zum Gipfel
Sternenschnuppe.
Dort kann man sich dran erbauen,
in die Alpenwelt zu schauen.
Bis zum Horizont nur Berge!
Im Vergleich sind wir grad Zwerge.

Rastend an der
Gouvernante,
einer scharfen Abbruchkante
warnt dann Toni laut, klingt ehrlich:

Dieser Ort hier ist gefährlich.
Auszurutschen und zu gleiten
bringt euch nur Verlegenheiten.

Ist die Kante überwunden,
dauert´s grad noch paar Sekunden
bis zum Aufprall in St. Schlunden
tausend Meter weiter unten
vor der Kirche auf den Steinen,
mit Karacho, will mir scheinen.

Falls das doch passieren sollte,
weil das Schicksal einem schmollte,
oder einer selbst es wollte,
dann lasst euch von mir gut raten,
was schon gerne viele taten,
dies als Glücksfall zu betrachten
und auf zweierlei zu achten:

Schon nach etwa dreißig Metern
unterbrecht das schrille Zetern,
um dort scharf nach links zu schauen.

Sich am Ausblick zu erbauen,
ist gewiss in der Sekunde
absolut Gebot der Stunde,
denn die Aussicht - schnell zu Ende! -
ist noch mehr als nur stupende.

Dann doch solltet ihr euch zwingen,
konsequent vor allen Dingen
eure Augen fest zu schließen,
um den Fall nur zu genießen
frei von aller Erdenschwere
wünschend, dass er ewig währe.

Keiner diese Zeit vergeude,
jeder habe daran Freude;
davon singt man schönste Lieder*,
das erlebt ihr niemals wieder.

* R. Mey,             Über den Wolken
                Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.

      ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ         X