Ellipse: Prall und Proll
     

 

              Für und Wider

Mancher kriegt schon einen Schauer,
kommt Professor Entenhower
wieder selbst mal zur Visite,
denn er gilt als größte Niete
grad beim Umgang mit Patienten.

Selbst auch mit Privatklienten
spricht er arrogant nasalis
nur im Plural Hospitalis.
Ob zum Penner, ob zum Grafen,
sagt er, wenn sie ihn wo trafen:
Nun wie haben wir geschlafen?
oder aber: Morjen, Leute,
Na, wie geht es uns denn heute?


Schwester Ute ist ihm Stütze,
bei Visiten ihm zu nütze,
denn sie trägt für ihn die Akten
mit den vielen schlimmen Fakten.

Heute tritt er in das Zimmer
von Herrn Egon August Wimmer,
schlimmer Fall von Diabetes:
Na, mein guter Freund, wie geht es?

Uns wird heute ausgelassen,
Ute kann das gar nicht fassen.

Nun, mein Bester, wollen mal sehen!
Wie ist das nun durchzustehen,
wenn wir an den Schrauben drehen,
bis sie nicht mehr weitergehen!

Zweierlei hab ich zu sagen.
Sicher können Sie vertragen,
erst das Schlechte, dann das Gute,
hier von mir und Schwester Ute
zu vernehmen, anzuhören.

Essen Sie doch erst zwei Möhren!
Möhren geben Selbstvertrauen
und sie helfen beim Verdauen.

Keiner kann das richtig leiden,
doch es ist nicht zu vermeiden,
dass wir heut noch amputieren,
ich werd selber assistieren.
Leider doch nicht nur das eine,
opfern muss man beide Beine.

Wie nun mach ich das plausibel?
Keiner ist wie ich sensibel,
solche Dinge zu erklären,
ohne dass Sie sich beschweren,
weil ich wieder mal nur döste
und sie nicht ein wenig tröste.
Also will ich´s nun versuchen,
auch wenn Sie dann auf mich fluchen:

Wer, so sollten Sie das sehen,
kann auf einem Bein gut stehen;
also weg mit beiden Beinen
und um keins von ihnen weinen!

Selbst für mich ist einzusehen
Wie ist das nun durchzustehen...
waren wohl die falschen Worte
heute hier an diesem Orte.

Besser wäre wohl gewesen,
wenn Sie uns schon nicht genesen,
...wie ist ohne Stöhnen, Schwitzen
Ihre Lage auszusitzen...?

Leider können Sie ab heute
keine abgrundblöden Leute,
da hilft nichts, kein Fluchen, Beten,
in ihr großes Arschloch treten.
Das tut weh, geht an die Nieren
und spricht gegen Amputieren.


Der Patient bleibt gottergeben,
schließlich kann er weiterleben:
Ahnen Sie, wie mir zu Mute?
Also, bitte jetzt das Gute!


Der Professor sagt, er lächelt,
während er sich Luft zufächelt
Ich will, weil Sie nie mehr laufen,
gerne Ihre Schuhe kaufen.

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