Ellipse: Prall und Proll
     

 

           Fremdwortschwäche

Mancher Mensch muss sich arg plagen,
will er alles richtig sagen.
Schrecklich, was so manche sprechen,
leiden sie an Fremdwortschwächen.
Neulich ging er durch die Presse,
so ein Fall von Schwacher Fresse.

Vor des Juweliers Vitrine
stand Frau Anna Katharine,
für die Freunde einfach Trine,
sah ein Wunder an Geschmeide,
wahrhaft eine Augenweide,
ein Kollier von edlem Adel
ohne allen Fehl und Tadel,
zehn Smaragde, zwölf Brillianten,
nichts für müde alte Tanten.

Männer damit Frauen schmücken,
wer soll wen dann wohl beglücken?

Kurz entschlossen rein! Im Laden
sie zu dem im feinsten Faden:
Sie verstehen was von der Ware
als der Chef der Jubilare?
Nennen Sie mich einfach Trine!

Draußen in der Glaslatrine
liegt ein sündhaft teurer Koller,
so ein richtig übervoller
von Schmarotzern und Brüllanten,
sicher nichts für alte Tanten.

Und der Preis ist wirklich richtig?
Das zu wissen wär mir wichtig.
Fünfundzwanzigtausend Neuro?
Wär da nicht der Neuro teuro?,
wagt sie noch ein kleines Witzchen,
spielt dabei ganz kess am Schlitzchen
rechts am Rock; da war zu spüren,
das grenzt fast schon an Verführen.

Nun der Chef der Juweliere,
Wenn ich auch was Geld verliere,
kann ich Dollars akzeptieren,
muss nur kurz mal kalkulieren.

Danke! Danke!
darauf Trine
mit ganz deutlich saurer Miene.
Leider, wie ich jetzt schon seh,

übersteigt das mein Bidet.

       ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ         X