Ellipse: Prall und Proll
     

 

               Flugrettung

Hundertzwanzig hier im Ort,
das grenzt wirklich schon an Mord.

Vor der Ampel nur zum Spaß
gibt man kräftig nochmals Gas,
lieber lebenslänglich tot
als ein kurzer Stopp bei Rot,
Augen zu und durch und weg,
das ist Fritz der Ampelschreck.

So viel Dreistigkeit und Mut
tut nur selten immer gut;
drum ward Göttin Nemesis
Fritz schon bald zum Ärgernis.

Gestern gegen Mitternacht
hat es fürchterlich gekracht
an der Kneipe
Bärenhatz
Ecke Kleiner Schlachterplatz,
denn das Pflaster war vereist.
Fritzchen wurde rausgeschweißt.

Blaulicht, Notarzt, Sanität,
alles kam, doch fast zu spät;
Helikopter, Abtransport,
nichts wie weg vom Unfallort!

Aufgewacht aus tiefstem Schock
hatte Fritz dann keinen Bock
auf das Personal in Weiß,
raunzte pöbelnd: Lass den Scheiß?
Fuck yourself, du Arschgesicht!
Warum spüre ich sie nicht,
meine Eier? Macht das Sinn?
Wo geht dieser Airlift hin?

Sachlich, ruhig, höflich, nett
klang es Richtung Krankenbett
Hallo, Fritz, ich heiße Klaus,
flieg dich jetzt ins Leichenhaus.

Laut krakelte wütend Fritz
giftend zum Pilotensitz
Hör mal zu, du Bruchpilot,
ich bin hier noch längst nicht tot.


Klaus, der´s cool und easy sah:
Wir sind auch noch längst nicht da!


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