|
Firmenjubiläum
Aufruhr in der Führungsriege
unsrer Firma
Jürgen Biege,
Trikotagen,
Unterwäsche,
omamäßig wenig fesche;
vieles können diese Sachen,
außer Männer anzumachen.
Hektik geht jetz harsch und jäh um,
denn es droht das Jubilaeum:
Dreissig Jahre Jürgen Biege,
Wäsche, die ich nirgends
kriege.
Um ein solches Fest zu feiern,
gilt es, manches anzuleiern;
sowas geht nicht automatisch,
aber basisdemokratisch:
Jeder soll was überlegen,
um es schriftlich anzuregen.
Viererlei ist zu bedenken,
will man seinem Chef was schenken:
Erstens soll bei all den Sachen
jeder Gast sehr herzlich lachen.
Zweitens soll der ganze Posten
billig sein, er darf nichts kosten.
Drittens freue sich, bestaune
jeder unsre gute Laune.
Viertens soll - ist kein Verbrechen -
jeder oft noch davon sprechen.
Beifall fand, was Lehrbub Bille,
Lockenkopf mit Nickelbrille,
hatte, ohne wen zu fragen,
dreist und mutig vorgeschlagen.
Unter diesen Konditionen
scheint sich Eines nur zu lohnen:
Nach dem Feuerwerk am Abend
wär es wirklich herzerlabend,
ließen wir ganz ohne Gage
oben in der Dachetage
aus dem Fenster, weit und offen,
- passte, wär´ er sturzbesoffen -
unsren Chef erst etwas singen,
dann ihn in die Tiefe springen.

|