Ellipse: Prall und Proll
     

 

             Fata Morgana?

Ein alter Beduinenscheich,
der ritt sich Arsch und Eier weich,
er ritt auf seinem Zuchtkamel
durch Staub, unendlich fein wie Mehl.

Er ritt im tiefen Wüstensand,
verlor dabei fast den Verstand,
den ihm sein Herr, Allah, einst gab,
er ritt Galopp, im Schritt, im Trab.

Er ritt auf eine Düne zu,
der er - Allah ist groß! - partout
nicht einen Schritt nur näher kam,
egal was er auch unternahm.

Er ritt bei Tag, er ritt bei Nacht,
der Satan hat ihn ausgelacht.
Wie`s nur ein Beduine kann,
so ritt stur dagegen an.
Konstant blieb dennoch die Distanz,
fürwahr, es war ein Höllentanz.

Ob das nun eine Fata war,
das wurde ihm nie richtig klar,
Morgana hätt´ ihm auch genügt,
die wie die Fata nur betrügt.

Er biss dem Lasttier in den Schwanz
und kriegte fast vom Feitz den Tanz
vor Frust, Enttäuschung und aus Wut;
dem Tierchen tat das gar nicht gut,
was ihm dann auch nicht grad gefiel,
doch näher kam er nicht ans Ziel.

Am zehnten Tag des Morgens früh,
er gab sich dabei alle Müh,
da sah er nichts mehr. Welch ein Schreck!
Die Düne war ganz einfach weg.

Der Wüstensand lag leer, besonnt
und flach bis hin zum Horizont.
Mit einem Schlag war ihm nun klar,
dass dies `ne Wanderdüne war.

Beim Sonnenaufgang morgens früh
war dieser Wettlauf wohl perdu.
Die Düne war in dieser Nacht
- war so das etwa abgemacht? -
bedeutend schneller noch als er,
und deshalb sah er sie nicht mehr.

     ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ         X