Ellipse: Prall und Proll
     

 

           Familientragödie

Papa geht das Baby baden;
plötzlich bebt und schwankt der Laden
von des Kindes Mordsgebrülle.
Wo bleibt da nur die Idylle
sommerlicher Abendstille?

Mama stürzt ins Badezimmer,
hört das Weinen und Gewimmer,
sieht den Papa, an den Ohren
seinen Sohn, der grad geboren,
hin und her durchs Wasser zieh
en.
Jeder hätte da geschrien.

Papa lachte nur verlegen,
sagte der Entlastung wegen:
Will mich um das Kind bemühen,
aber nicht die Hand verbrühen.


Erst mal flogen nur die Fetzen,
dann ging Mama Messer wetzen.

Auf dem Grabstein steht geschrieben:

Lest es hier nur, all ihr Lieben,
Papa starb in jungen Jahren,
denn er war so unerfahren
in der Kunst der Kinderpflege.

Mamas Punch, die rechte Schraege,
zwei, drei Haken, grade Schlaege
brachten - Brava! Donnerwetter! -
Papa vollends auf die Bretter,
holten ihn erst von der Piste,
dann hier in die Eichenkiste.

Hatte man, was meistens schadet,
auch ihn selbst zu heiss gebadet?

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