Ellipse: Prall und Proll
     

 

          Eine Scheißtherapie

Hustensaft ist süß und lecker!
Kommt man hier zu Dr. Becker,
gibt es danach kein Gemecker.


So steht´s Schwarz auf Weiß geschrieben,
Lumpengasse Nummer 7,
auf dem Praxisschild, bezogen
auf den Top-Laryngologen;
gilt bei jeder Krankenkasse
als das größte Ass der Asse.

Willibald lenkt seine Schritte
hin zu Becker mit der Bitte:
Ständig dieser schwere Husten,
Niesen, Schnauben und auch Prusten!
Lässt sich da denn gar nichts machen?
Mir vergeht schon längst das Lachen.


Becker, kundig, dienstbeflissen,
lässt den kranken Willi wissen:
Doch, da hilft ein Abführmittel.
Hab hier grad in meinem Kittel
ganz per Zufall, Gott zum Lobe,
eine Gratis-Ärzteprobe.
Täglich zweimal 20 Tropfen,
mehr Führt chronisch zum Verstopfen.

Nach fünf quälend langen Tagen
will es Willi nun doch wagen,
an die frische Luft zu gehen,
will die Welt mal wieder sehen;
eben nur bis grad zu Aldi,
talpt er mit dem Dackel Waldi.

Am Regal für Käsekräcker
trifft er seinen Arzt, den Becker.
Nun, was macht der werte Husten?
Muss ich noch mal pinseln, pusten?

fragt der Arzt ihn voller Sorgen,
denn ihm bleibt ja nichts verborgen.

Willi schweigt zwei, drei Sekunden,
denkt an viele lange Stunden,
denkt an manche Stoßgebete,
wie er um Vergebung flehte.
Dann direkt, frontal zu Beckern
hier vor hunderttausend Kräckern:

Ja ich huste stark, noch immer,
eigentlich noch sehr viel schlimmer;
doch, ich will es ehrlich sagen,
trau mich nur nicht, das zu wagen.

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