Ellipse: Prall und Proll
     

 

          Di(e)no ble Uni

An der Uni von Nairobi,
so berichtet mir Freund Tobi,
gäb´ es wirklich manches Gute,
nicht nur neunzig Institute,
wo begabte junge Leute
lange schon und nicht erst heute
wissensdurstig das studieren,
hinterfragen, eruieren,
was der Menschheit helfen könnte
und man ihr von Herzen gönnte.

Vorne, hinten, oben
gibt es überall Garderoben .
So braucht keiner rumzutrotten
eingewickelt in Klamotten.

Und ist wer vom viel Studieren
ausgelaugt - kann ja passieren -,
gibt es für ihn Ruheräume,
Rückzugspunkt für süße Träume
oder traumlos süßes Schlafen
eingelullt von vielen Schafen,
die dort alle Wände zieren,
die man sorgsam zählen sollte,
falls der Schlaf nicht kommen wollte.

Will man anders rekreieren
kann man seinen Leib trainieren
auf dem Sportplatz, in zwei Hallen,
wo fünf Trainer und vor allen
Sportgeräten Helfer warten,
die mit nie erlöschend smartem
Lächeln das Gefühl dir geben,
wertlos sei dein ganzes Leben,
würdest du zu Hause bleiben,
ohne diesen Sport zu treiben.

Kann man schwimmen - vorher brausen! -
oder in den Mensen schmausen,
dann erwacht das Wohlbefinden,
ohne sich dabei zu schinden.

Alle, die schon Kinder haben,
süße Mädchen, freche Knaben,
können ganz entspannt studieren,
haben gar nichts zu verlieren,
brauchen auch um nichts zu bangen,
denn um ihre kleinen Rangen
kümmern sich die ach so netten
Uni-Kindertagesstätten.

Um die Sache kurz zu machen,
viele schöne andre Sachen
hat der Campus noch zu bieten,
die bisher wir nicht verrieten:

Läden gibt´s, um einzukaufen,
keiner braucht da weit zu laufen,
Nagelstudios, Frittenbuden,
Koscheres ganz speziell für Juden,
Kleine Bars gibt´s, und dort tanzen
abends Machos mit Emanzen.

Vieles, vieles ist vorhanden,
hab´ ich Tobi recht verstanden,
doch man muss nicht alles nennen,
nicht in Kleinkram sich verrennen.

Eines aber darf nicht fehlen,
dass wir davon noch erzählen,
von der großen Grünanlage
für die warmen Sommertage.

Eigens ist sie vorgesehen,
sich entspannt dort zu ergehen
fern von Hektik oder Hetzen,
die die Nerven nur zerfetzen.

Selten trifft man dort wie heute
mehr als sieben andre Leute,
nicht gerechnet die Juristen,
die dort ihre Freizeit fristen.

Eben nämlich um die Ecke
- selbst zu Fuß `ne kurze Strecke -
liegt die Jura Fakultät
gut besucht von früh bis spät.

Grade wohl aus diesem Grund
wird, als sei´s der Höllenschlund,
dieser Park aus Unverstand,
gern Jurassic Park genannt,
denn so manch Nairobi-Bürger
fürchtet, dass ein schlimmer Würger
tief in jeder dichten Hecke
Menschen fressend sich verstecke,
und den Park er drum verflucht,
ganz geschweige denn besucht.




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