Ellipse: Prall und Proll
     

 

                                 
       Der Rosenkavalier

Junger Graf, Oktavian,
hat´s den Frauen angetan.
Freunde nennen ihn Quinquin.

Noch terrible, noch enfant,
liebt er schon die Marschallin,
ist von ihr ganz weg und hin.

Sie als reife Frau von Welt,
die sich trotzdem wacker hält,
ist zu manchem gern bereit
in dem Wettlauf mit der Zeit

Ihr Cousin, die geile Sau,
Ochs, Baron von Lerchenau,
wirbt um eine reiche Frau,
die für ihn, wie das so heißt,
reichlich die Dukaten scheißt,
so den Pleitegeier killt
und auch seine Lüste stillt.

Kurz gesagt Oktavian
macht als Werber den Galan
und als Rosenkavalier
spürt er seine eigene Gier
auf die junge, reiche Braut,
der schon vor der Ehe graut.

Jener Braut, sie heißt Sophie,
werden butterweich die Knie,
ist dem Grafen gar nicht gram,
jung, verliebt und monogam.

All dies wird im dritten Akt
höchst energisch angepackt,
und der Ochs wird ganz gepflegt
von dem Grafen reingelegt,
so dass er dann schwer blamiert
mit Klamauk sich retiriert.

Graf Quinquin und jung Sophie,
sie will ihn, und er will sie,
nichts ist dran verwunderlich,
diese beiden kriegen sich.

Schade für die Marschallin.
Ist ihr Glück nun ganz dahin?
Sie bezahlt zum Schluss den Preis,
weil, wer liebt, zu gönnen weiß.

So geht das von Akt zu Akt
meistens im Dreivierteltakt.

          ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ         X