Ellipse: Prall und Proll
     

 

                Delirium

Klaus sitzt völlig abgewrackt,
ohne Socken, fast halb nackt,
voll im Suff am Küchentisch
stinkend noch nach Rauch und Fisch.

Haare gänzlich ungekämmt!
Die Visage aufgeschwemmt!
Aus der Nase tropft ihm Blut,
selten steht das einem gut.

Seine Augen, ohne Glut,
sind geschwollen grün und blau.
So als hätt´ er einen Hau,
wippt der arme wirre Tropf
mit dem arg zerbeulten Kopf.

Lallend klingt es, was er spricht,
was er meint, versteht man nicht,
ohne Sinn und auch Verstand
ist das, ohne Fuß und Hand.

Sein Jackett, verschmutzt, verdreckt,
ist am Rücken grün befleckt.
Und sein lila Oberhemd
ist nicht seins, es ist ihm fremd.

Auf den rechten blanken Arm
schrieb ihm jemand zart und warm:
Klaus, Du kleiner Herzensdieb,
jeder Mann hat Dich so lieb.

Links geschmacklos, mehr als dumm:
Coito ergoque sum.

Erika, die Ehefrau,
schimpft mit ihm: Du blöde Sau,
möchte wissen, du Stück Mist,
wo du nur gewesen bist.


Er reibt leidend seinen Bauch
und haucht leise nur: Ich auch.

 

          ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ         X