Ellipse: Prall und Proll
     

 

         
                Ausflucht

In der langen Mittagspause
kam heut Bruno kurz nach hause,
fand dabei im Badezimmer
- schlimmer geht es wirklich nimmer! -
ganz entblößt und nackten Leibes
einen Lover seines Weibes
kräftig in die Hände klatschend,
was von Kammerjäger quatschend,
der er sei, er solle Motten
in der Wäsche, in Klamotten
orten, fangen und erlegen,
und genau darum, deswegen
sei er hier ins Bad gegangen,
um sie flugs im Flug zu fangen;
man zerklatsche sie mit Händen
oder matsche sie an Wänden.

Die Erklärung klang plausibel,
doch geschamig und sensibel
wagte Bruno noch die Frage,
warum diese Mottenplage
er so gänzlich nackt bejage.

Hier selbst blieb der Lover munter,
schaute staunend an sich runter
und sprach nur: Ich krieg die Motten!
Sind die denn nicht auszurotten,
diese Biester, diese kleinen?
Heute haben - könnte weinen! -
sie mich gänzlich abgeweidet,
anders ausgedrückt entkleidet,
so effektvoll, muss man sagen,
ohne Gnade zugeschlagen.

 

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