Ellipse: Prall und Proll
     

 

            Aus der Rippe
                   wird die Sippe

In der Bildergallerie
hängt ein Bild; nur ein Genie
hat dies Opus wohl gemalt,
womit das Museum prahlt.

Herrlich ist es komponiert,
zart und duftig koloriert.
Vorder- so wie Hintergrund
leuchten beide nicht zu bunt,
perspektivisch fast perfekt
wird beim Hinseh
en man geneckt.
Auf der Leinwand - ist ein Traum! -
schuf der Meister tiefen Raum.

Adam steht am Wegesrand,
eine starke Männerhand
ragend seitwärts aus dem Nichts,
einer Quelle milden Lichts,
prüft mit klugem Sachverstand
Adams unt
eren Rippenrand.

Dessen klarer Blick durchschweift
die Natur, die ringsum reift
in dem Garten, der da hieß
Eden, oft auch Paradies,
nur von einem Mann bewohnt,
noch von Frau und Kind verschont

Dieses Bildes Titel kennnt
nicht nur, wer sich Fachmann nennt:,
Adam noch allein und nackt!
oder Letzter Schöpfungsakt.

Fritzchen und sein guter Pa
stehen staunend nicht zu nah
vor der Leinwand und gebannt
sehen sie des Schöpfers Hand,
wie sie nach der Rippe greift.

Noch gibt´s keine, die da keift.
kommentiert für seinen Sohn
Papa nicht ganz frei von Hohn.
Gott greift rechts bei Adam ein,
denn er soll zu zweit bald sein.


Fritzchen interessiert, erstaunt
meint Der ist nicht gut gelaunt,
dieser Adam. Ihn als Mann
machen Frauen wohl nicht an?!

Oder ist er nicht gut drauf?
Hat nicht grad den besten Lauf,
dass er gar so grimmig guckt,
so als ob ihn manches juckt?!


Papa lächelt wissend breit,
denn er weiß wie stets Bescheid:
Was das ist, so eine Frau,
weiß er noch nicht ganz genau.
Aber er hat, wie mir schwant,
irgendetwas schon geahnt.

 

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