Aufgemotzt

Rechts mein Nachbar Ottokar
ist ein wenig sonderbar,
heißt familienmäßig Barsch,
und bei Rüpeln auch mal Arsch.

Doch trotz manchem blödem Spleen,
mag im Dorf ein jeder ihn.
Ruhig ist er, freundlich nett,
nur vielleicht ein bisschen fett.

So teilt er ein Ehebett
noch bisher mit keiner Maid,
Ottokar, du tust mir leid!

Rein beruflich aber ist
er ein Autospezialist.
Seine Werkstatt - ist doch klar! -
ziert das Logo OTTO-CAR
Lahme Autos macht er flott,
nur aus Restmüll oder Schrott
baut er dir ein Luxusteil,
dass man nur noch stöhnt: Wie geil!

An Paul Egons Sportmodell
legt er Hand an, und ganz schnell
wird daraus ein edles Stück,
seines Kumpels ganzes Glück.

Neu gelagert, austariert,
tief gelegt und frisch geschmiert
hält das Fahrwerk allem Stand
auf Beton, auf Teer, auf Sand.

Bremsen, Lenkung reguliert,
so dass Egon nichts passiert.
Alles ist darauf bedacht,
dass der Wagen Luxus macht.

An der Top-Karosserie
spürt man Ottokars Genie
sorgsam ist sie durchgestylt,
höchst geschmackvoll ausgefeilt.

Nach dem Konstruktionsdiktat
wirkt sie wie ein Unikat.

Was der Meister hier erbaut,
klappert weder leis´ noch laut
an der edlen Außenhaut.

Ottokar ist anerkannt
weit und breit im ganzen Land.
Kunden kommen von weit her,
tausend Meilen und noch mehr.
Kaum wer scheut den langen Marsch
hin zu Ottokar, dem Barsch.

Und ihn freut´s, wie er bekennt,
wenn man ihn den Tunefisch nennt.