Ellipse: Prall und Proll
     

 

                Auf reibend

Noch verschlafen früh am Morgen,
noch im Bett, noch frei von Sorgen
reiben sich erst mal die Frauen,
blonde, braune, auch die grauen,
gründlich voll Genuss die Augen,
bis sie dann zum Sehen taugen.
Was mag sie wohl dazu treiben,
sich die Augen erst zu reiben?

So fragt sich schon lange Kaspar
geistig überschau- und fassbar,
auch für Frauen kein Experte,
gegen den sich jede wehrte,
wenn er anfing anzubaggern,
hier zu balzen, da zu gackern.

Nur sein Freund, der dicke Heiner,
dämlich leider so wie keiner,
oft zu blöd, in stillen Winkeln
in den Schnee ein Loch zu pinkeln,
frei seit Wochen auf Bewährung,
hat wie meistens die Erklärung:

Zwischen Traum und hellem Wachen
haben Frauen nichts zu lachen.
Was denn könnten sie schon treiben,
als die Augen sich zu reiben?
Was denn sonst? Die Augenlider
reiben Frauen immer wieder,
weil ja - ohne Spott, in Ehren! -
zweier Hoden sie entbehren.

 

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