Ellipse: Prall und Proll
     

 

                Auf Schalke

Schalke spielt in Gelsenkirchen,
das geht immer an die Nierchen,
denn ein solches Spiel ist spannend,
fesselnd, faszinierend, bannend.

Alfred sitzt auf der Tribüne
und schaut runter auf das Grüne.
Blau die Schals und blau die Mützen,
allenthalben große Pfützen,
denn ein langer Dauerregen
brachte Schalkes Gärten Segen!

Rechts von ihm ein freies Plätzchen,
reserviert für Alfreds Schätzchen,
Lisbeth, diese treue Seele,
grölt so gern aus voller Kehle.

Heute konnte sie nicht kommen,
hätte sonst hier Platz genommen.
Frei soll dieser Platz nicht bleiben,
und um ihn nicht abzuschreiben,
bittet er den nächsten Besten
hier aus Deutschlands Fußballwesten,
sich ganz einfach zu bequemen,
neben ihm doch Platz zu nehmen.

Seine Frau sei jüngst verschieden,
hätt´es gerne noch vermieden.
Wäre sie erst heut gestorben,
hätt´ sie ihm den Spaß verdorben
an dem schönen Fußballzauber,
der so edel sei, so sauber.

Ganz nach dieses Spiels Belangen
sei sie früh genug gegangen
und sie könne nicht mehr maulen,
wenn die Gegenspieler foulen.

Alfreds Gast auf Lisbeths Kissen
möchte jetzt nun gerne wissen:
War denn gar nicht dran zu denken,
diesen Sitzplatz zu verschenken
an die Freunde, die Verwandten,
an die Nachbarn, die Bekannten?

Nein
, sagt Alfred, ausgeschlossen!
- grade wird ein Tor geschossen -
All die sind mit Pastor Meier
heute auf der Trauerfeier.

 

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