Ellipse: Prall und Proll
     

 

                Auch wenn

Nach dem Glück der Flitterwochen
kam sie in sein Bett gekrochen,
fühlte sich trotz aller Sorgen
angenommen und geborgen.

Schwer begann sie doch zu klagen:
Weißt du, was die Leute sagen?
Du, im höchsten Maß verkommen,
habest mich zur Frau genommen,
nur weil mehr ich als ein klitze-
kleines bisschen Geld besitze.


Er weiß erst mal nichts zu sagen,
so schlägt ihm das auf den Magen,
kann sich aber bald schon sammeln
und beginnt zunächst zu stammeln:
Das sei Bullshit, Schrott von Neidern,
irgendwelchen Hungerleidern.

Dann doch wieder unbefangen
nach zwei tiefen, überlangen
Zügen aus dem Zigarettchen;
Kette raucht er selbst im Bettchen:

Du bist reich, man darf nicht meckern,
klotzen kannst du, musst nicht kleckern.
Du ernährst uns das ist Klasse,
ich füll´ nur die Portokasse.
Sowas wirkt - Na klar! - belebend,
doch es war nicht ausschlaggebend.

Um nun auf den Punkt zu kommen,
ich hätt´ dich doch auch genommen,
wärest du nur Sekretärin
und dank einer alten Tante,
die bislang noch keiner kannte,
stolze Multimilliardärin.

 

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