Ellipse: Prall und Proll
     

 

              Arbeitsdienst

Kläuschen hat die tiefen Teller
und auch nicht die Tür zum Keller
höchstpersönlich selbst erfunden,
denn er döste viele Stunden
in der blauen Hängematte,
die er doch viel lieber hatte,
als sich redlich mal zu schinden
und was Tolles zu erfinden.

Keine Arbeit konnt ihn locken.
Zu den allerfaulsten Socken
zählte Klaus, der Jobvermeider.
So war Klaus nun einmal! Leider!

Leider ist er jetzt verstorben,
ohne dass er was erworben
oder hinterlassen hätte,
außer seiner Wirkungsstätte,
jener blauen Hängematte,
die er doch viel lieber hatte
als sein Eheweib, die Suse;
sie war seine wahre Muse
für das DOLCE FAR NIENTE,
wenn er stundenlang nur pennte.

Suse bat im Ton viel freier
gleich schon nach der Trauerfeier
um die Urne samt der Asche,
trug sie mit sich in der Tasche
heimwärts in die gute Stube.

Kläuschen, dieser faule Bube,
musste keinen Schritt mehr laufen,
brauchte auch nicht zu verschnaufen,
spürte nirgends Unbehagen,
denn er wurde ja getragen.

Heimlich, still, diskret und leise
in nicht ungeschickter Weise,
füllte Suse nach `nem Päuschen
das verblichene liebe Kläuschen
sorgsam in zwei Eieruhren.

So, mein Klaus, nun lern zu spuren!
Komm jetzt endlich mal auf Touren!

Das war´s, was ihm Suse sagte,
immer dann wenn Klausi klagte.

Heute sprach sie aber weiter,
für den Witwenstand zu heiter:
Du lernst in der Uhr zu schuften,
statt in kühlen Grabesgruften
tatenlos herumzuliegen,
ohne etwas hinzukriegen.

Willst du jammern, dich beschweren,
muss ich mich darum nicht scheren,
denn du kannst dich ja nicht wehren.

              ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ          X